Das Vipperower Weltgerichtswandbild ist jetzt rekonstruiert - als Gemälde

Eine kleine Auferstehung erlebt gerade das 25 Quadratmeter große Gemälde des Weltgerichtes in der Kirche Vipperow.

Das fast bis zur Unkenntlichkeit verschwundene Gemälde aus dem Ende des 15. Jahrhunderts wurde vom Historienmaler Detlef Glöde im Kleinformat rekonstruiert.

 

Etwa 4 Monate hat Detlef Glöde gebraucht, um die Reste des Gemäldes zu analysieren, den Bildaufbau zu rekonstruieren und die Farben von damals zu erkennen.  Eine absolute Kleinarbeit.

„Denn 80% sind zerstört da kann man nur manches erahnen“ erklärt Detelf Glöde.

 

In der linken, oberen Hälfte des Bildes an der Wand war einst ein Mauerdurchbruch für ein Rohr. Sicher unbeabsichtigt, weil das Gemälde lange überstrichen und nicht zu sehen war.

 

Mit professionellen Fotos und Zeichnungen der noch vorhandenen Strukturen tastete sich Detlef Glöde an den ehemaligen Bildaufbau heran. Der konnte mit einem Vergleich zeitgenössischer Darstellungen bestätigt und ergänzt werden.

 

Um die Farben des ehemaligen Bildes herauszufinden, wurden Farbreste in einem Labor auf ihren Mineralgehalt getestet. Der organische Teil der damals aufgebrachten Farben war unwiederbringlich verloren. Anhand von Mineral- und Farbtabellen konnte die Farben und ihre Positionierung im Bild wiedergewonnen werden.

 

Besondere Hilfe boten die beiden Regenbögen: „Die Regenbögen vor hundert Jahren sahen ja nicht anders aus als heute“ sagt Detlef Glöde. Und weiter: „Vermutlich von wandernden Kunstmalern aus Norditalien wurde diese hochprofessionelle Arbeit an die Nordwand der Kirche in Vipperow gemalt“. Die Kosten müssen immens gewesen sein, heute wären das mehrere Millionen Euro.

 

"Allein die Farben sind höchst kostbar und kamen u.a.  aus China, Afghanistan und Spanien", erklärt der Historienmaler Detlef Blöde aus Blumenthal bei Wittstock/ Dosse.

 

Detelf Glöde erklärt im Video seine Arbeitsweise und das Bild.

Das Vipperower Weltgerichtswandbild. Bilddarstellung in niedriger Auflösung. Einen Abdruck in höherer Auflösung erhalten Sie in der Kirche Vipperow gegen eine Spende

Versuch einer Rekonstruktion: So kann die Wandmalerei im Original ausgesehen haben (Fotomontage). Zukünftig soll eine 1,2 qm große Reproduktion anzuschauen sein.

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